Viele von uns stellen sich hinten an aus tausend Gründen: Kinder, Partner, Familie, Hund, Job, Verpflichtungen. Erst kümmern wir uns um alle anderen und dann vielleicht irgendwann um uns selbst. Doch was haben die anderen wirklich davon, wenn wir uns selbst dabei langsam, aber sicher verausgaben? Meist merken wir es erst, wenn es zu spät ist.
Warum halten wir Selbstfürsorge so oft für egoistisch?
Was wir unter Selbstfürsorge (oft) falsch verstehen
Viele denken bei Selbstfürsorge zuerst an Wellness-Wochenenden oder teure Auszeiten. Klar, solche Momente können entspannen. Doch sie sind meistens kurzfristige Pflaster, die tiefere Probleme nicht lösen. Selbstfürsorge ist kein Luxus, sondern eine tägliche Praxis. Sie besteht aus vielen kleinen Handlungen, die uns körperlich, mental, emotional und sozial stark halten.
Ein großer Irrtum ist, dass Selbstfürsorge egoistisch sei. Genau das Gegenteil stimmt. Nur wenn wir selbst fit und gesund sind, können wir für andere da sein. Wie im Flugzeug gilt auch hier: Erst die eigene Sauerstoffmaske aufsetzen, dann anderen helfen. Selbstfürsorge ist Verantwortung für uns selbst und so auch für unser Umfeld. Selbstfürsorge ist keine Selbstoptimierung. In einer Leistungsgesellschaft verwechseln viele das mit ständiger Steigerung. Doch es geht nicht um mehr Leistung, sondern um mehr Wohlbefinden und Akzeptanz. Sich schlecht fühlen, weil man nicht genug tut, ist das Gegenteil von Selbstfürsorge.
Ein wichtiger Teil von Selbstfürsorge ist das klare Setzen von Grenzen. Wer immer Ja sagt, nimmt sich mehr auf als ertragen wird und läuft Gefahr auszubrennen. Nein zu sagen, schützt unsere Energie und mentale Gesundheit. Doch das Einstehen für sich selbst kostet Kraft und schlägt nicht immer auf Verständnis. Viele reagieren mit Gegenwehr, weil sie uns so kennen, wie wir sind, und ohne Vorwarnung plötzlich ein Stopp kommt. Selbstfürsorge bedeutet viel mehr als nur den Körper zu pflegen. Es geht auch um mentale, emotionale, soziale und spirituelle Seiten. Gesunder Schlaf und Bewegung, sich Zeit für Gefühle nehmen, Freundschaften pflegen oder Ruhe und Stille genießen. Die Kunst der Selbstfürsorge ist, all diese Bereiche regelmäßig zu bedienen.

Warum rebellische Selbstfürsorge mutig ist
Selbstfürsorge ist kein Einzelkampf. Sie erfordert Mut, Grenzen zu setzen, auch wenn das anderen nicht passt. Es geht nicht darum, perfekt zu sein oder ständig richtig zu handeln, sondern ehrlich mit sich selbst zu sein und sich nicht kaputtzumachen. Viele Menschen sind Gewohnheitsrebellen. Sobald sich etwas ändert, kommt sofort Gegenwehr. Ein einfaches Nein wird oft nicht akzeptiert, denn das Einstehen für sich selbst kostet Kraft und bringt Unsicherheit. Alle kennen uns so, wie wir sind. Warum also plötzlich Stopp sagen? War doch bisher alles okay.
Negative Glaubenssätze, schlechte Erfahrungen und Ängste halten uns häufig zurück. Sie lassen uns im alten Trott stecken bleiben und verhindern, dass wir wirklich für uns einstehen. Selbstfürsorge ist deshalb ein rebellischer Akt. Ein mutiger Schritt weg vom Gewohnten hin zu mehr Selbstachtung und Freiheit.

Rebellische Selbstfürsorge im Alltag -> ganz praktisch
Manchmal haben kleine Abenteuer und kleine Schritte größere Wirkung als das große Ganze. Jeder muss seinen eigenen Weg finden, denn was Dir hilft, muss nicht zwangsläufig auch für mich passen und umgekehrt.
Hier sind fünf meiner persönlichen Tipps für rebellische Selbstfürsorge:
- Tanze oder singe laut zu deiner Lieblingsmusik, besonders wenn sie voller positiver Energie steckt.
- Lachen ist mehr als nur Muskelbewegung – meine Empfehlung: „LOL: Last One Laughing“.
- Schnapp Dir Deinen Hund, ob mit oder ohne Kopfhörer, und geh einfach raus.
- Triff dich mit Deiner Besti und quatscht, bis die Nacht zum Morgen wird.
- Handy aus, Frequenz anmachen, Augen zu und einfach mal abschalten.
Dazu ein paar allgemein bewährte Selbstfürsorge-Tipps, die Du sicher schon kennst:
- Bewusste Pausen einlegen
- Eigene Bedürfnisse wahrnehmen und ansprechen
- Rituale etablieren zum Beispiel Morgenroutine oder Abend-Check-in
- Digitalen Detox ausprobieren
- Atemübungen machen
Diese kleinen Schritte helfen, nachhaltig für sich selbst zu sorgen und geben Kraft für den Alltag.

Rebellische Selbstfürsorge als Teil Deiner Lebensrebellion
Lebensrebellion bedeutet nicht nur laut und sichtbar gegen äußere Normen zu kämpfen, sondern auch leise und stark im Inneren zu sein. Wer sich mutig um sich selbst kümmert, schafft Raum für Freiheit, Klarheit, innere Stärke und die Grundlagen, um seinen eigenen Weg zu gehen.
Selbstfürsorge ist deshalb ein radikaler Akt des Widerstands in einer Gesellschaft, die uns ständig antreibt, „ON FIRE“ zu sein und mehr zu leisten. Es geht darum, mutig Grenzen zu setzen, Freiräume zu schaffen und sich nicht vom Mental Load erdrücken zu lassen. Wenn du dein Leben rebellisch gestaltest, bedeutet das auch, dich selbst nicht hintenanzustellen, sondern dich an erste Stelle zu setzen ganz ohne Schuldgefühle.
Sprenge die Ketten, die Dich halten und lebe Deine Lebensrebellion!
Selbstfürsorge nach deinen eigenen Abenteuerregeln. Was sind deine nächsten rebellischen Moves?
