Durch meine Reise in der Persönlichkeitsentwicklung habe ich mich immer wieder mit der Frage beschäftigt, was ich wirklich machen möchte. In welchen Lebensbereichen will ich wachsen und welche Ziele setze ich mir. Mal sind es kleine Ziele, die schnell erreicht werden können. Mal sind es große Ziele, die wie ein Leuchtturm in der Ferne stehen. Dann gibt es noch das große Endziel. Ein Ziel, das über allem schwebt und mir das Gefühl gibt, dass es mehr gibt als nur den nächsten Schritt. Um dranzubleiben, suche ich mir regelmäßig neue Impulse. Besonders das FlowSummit von Younity hilft mir dabei. Dieses Event findet jedes Jahr online statt. Es ist kostenlos und bringt mir Inspiration direkt nach Hause. Dort sprechen Speaker, Coaches und Berater aus der ganzen Welt. Jedes Mal nehme ich etwas Neues mit, das mich wieder motiviert.
Meine Ziele verändern sich ständig. Je nachdem, was ich erreicht habe oder nicht. Manchmal führen mich Schritte in eine Sackgasse. Ein anderes Mal gehe ich in eine Richtung, die sich im Nachhinein falsch anfühlt. Ab und zu passt alles und ich komme genau dorthin, wo es sich richtig anfühlt. Doch wenn ich mich verloren fühle, suche ich nach einer Challenge oder einem neuen Impuls. In der Community von Tobias Beck habe ich zum Beispiel eine Gruppe entdeckt. Dort gibt es tägliche Inspiration, die mich wieder auf den Weg bringt.
Am Ende bleibt eine entscheidende Frage. Was will ich wirklich bewirken. Wissen allein reicht nicht. Wissen ist schön, aber erst die Umsetzung bringt Veränderung. Genau da liegt meine Herausforderung. Denn ich bin Expertin für Zerdenken. Mein Kopf produziert ein endloses Gedankenkino und ich verliere mich darin. Statt den ersten Schritt zu gehen, bleibe ich in meinen Gedanken hängen.
Meine ungewollte abgelegte Bestimmung: Feuerwehrfrau zu sein
Viele Jahre lang war die Feuerwehr ein Teil meiner Bestimmung. Schon als Kind in der Jugendfeuerwehr habe ich gespürt, wie sehr mich diese Gemeinschaft trägt. Dort hatten wir Übungen, Festumzüge und Traditionen wie der Maiemann. Es war für mich als Kind etwas Besonderes. Es war ein Ort, an dem ich in so vielen Bereichen wachsen konnte.
Besonders geprägt hat mich unser erster Jugendwart. Für mich war er der beste Jugendwart ever. Im Rahmen unserer Feuerwehr-Übungen hat er uns gezeigt, wie wichtig Teamgeist und Vertrauen sind. Er hat uns nicht nur erklärt, wie die Feuerwehr funktioniert, sondern uns auch ernst genommen, Mut gemacht und das Gefühl vermittelt, dass jeder Einzelne von uns wichtig ist. Egal welcher Trupp, egal ob Truppführer oder Truppmann alle Positionen sind wichtig. Diese Erfahrungen prägen mich bis heute. Später habe ich den Grundlehrgang absolviert. Mit Atemschutz und Funklehrgang hatte ich wichtige Grundlagen in der Tasche. Mein großer Traum war es, Drehleitermaschinistin zu werden. Das hätte für mich bedeutet, hoch hinaus und ggf. ein anderer Weg zurückfinden für die anderen Feuerwehrkameraden. Quasi eine Unterstützung von Außen.
Es gab auch Zeiten, in denen ich nicht aktiv war. Pausen, in denen das Leben andere Prioritäten gesetzt hat. Doch der Funke war immer da. Ganz gleich, wo ich gerade war, ich wusste: Es gibt eine Feuerwehr, zu der ich zurückkehren und wieder aktiv werden könnte. Allein dieser Gedanke hat mich die ganzen Jahre dazwischen getragen.
Dann aber kam der Moment, an dem ich endgültig loslassen musste. Mehrere Bauch-Operationen, die Kinder und schließlich das dauerhafte Stoma haben dazu geführt, dass ich mein Ehrenamt niederlegen musste. Von einem Tag auf den anderen war etwas vorbei, das mich über viele Jahre begleitet hatte. Zwar gibt es die Ehrenabteilung, doch durch die Unterbrechungen und Umzüge zu lange inaktiv gewesen. Diese Ehrenabteilung gebührt jahrelang aktiven Feuerwehrmänner und -frauen. Mein Abschied war ein endgültiges Loslassen von einem Stück Bestimmung.
Und doch bleibt all das in mir. Die Erinnerungen an die Jugendzeit. Der Stolz als eher eine der Älteren, die Lehrgänge geschafft zu haben und die Kameradschaft. Diese Momente sind Teil meiner Geschichte. Auch wenn ich den aktiven Dienst nicht mehr ausüben kann, hat mich die Feuerwehr geprägt. Sie hat mir gezeigt, was Zusammenhalt bedeutet. Die Feuerwehrzeit hat in mir einen inneren Funken entzündet, der mich auch heute begleitet und nicht erloschen ist.

Ich will eine Inspiration sein für alle taschenlampenverlorenen Menschen mit Lebenssehnsucht
Insbesondere für diejenigen, die trotz Herausforderungen, chronischen Krankheiten oder Einschränkungen oft nicht nur Schwierigkeiten haben, irgendwo mitzumachen, sondern für die selbst ein kleinerer Spaziergang zur Tortur werden kann. Heute gibt es immer mehr Organisationen und Initiativen, die sich dafür einsetzen, dass Menschen mit unterschiedlichsten Behinderungen trotz allem an verschiedenen Events, Messen oder Festivals teilnehmen können oder Verbesserungen dem Management beziehungsweise den Organisationen vorschlagen, sodass alle Menschen, die wirklich teilnehmen wollen, auch teilnehmen können.
Viele Menschen denken bei „Abenteuer“ sofort an große Reisen oder Work-Travels in ferne Länder. Doch für viele ist ein echtes Abenteuer auch schon die kleine Weltreise um ein paar Häuserblocks oder entlang der Straße vor der eigenen Haustür. Gerade diese alltäglichen Schritte können helfen, Lebensfreude neu zu entdecken und einen neuen Blick auf die eigene Umgebung zu gewinnen.
Durch meine Lebensabenteuerschätze möchte ich genau diese Menschen erreichen und ermutigen, wieder kleine Abenteuer zu erleben. In ihrem eigenen Tempo und ganz nach ihren Bedürfnissen. Mein Wunsch ist, dass die Menschen sich darin bestärkt fühlen, dass sie nicht perfekt sein müssen, dass es kein „richtig“ oder „falsch“ gibt, sondern nur ihren ganz persönlichen Weg. Auch wenn sie noch nicht am Ziel angekommen sind und sich dadurch unfertig fühlen, trotzdem losgehen können. Genauso wie durch Rückschläge und Umwege nicht aufzugeben. Denn das wäre purer Wahnsinn, so viel auf sich genommen zu haben und dann doch wieder alte Muster zu bevorzugen, die einen weder weitergebracht haben noch eine Veränderung hervorgerufen haben.
Ich möchte Menschen zeigen, wie sie ihre Lebensfreude wiederentdecken und neu erleben können. Ganz gleich, welche Herausforderungen gerade da sind. Jeder kleine Schritt zählt, und Lebensfreude kann von jedem gefunden werden.
Denn Lebensabenteuer sind trotz aller Herausforderungen und Begrenzungen für alle möglich. Es gibt so viele tolle Beispiele, auch auf Instagram und in der Welt. Von Menschen, die zeigen, was trotz widriger Umstände möglich ist:
- Ein Blinder, der Hyrox gelaufen ist
- Ein Mann, der seinen Bruder im Rollstuhl mit auf einen Marathon genommen hat
- Gina, die trotz fehlendem Arm Krafttraining macht
Da draußen gibt es noch viele weitere Menschen, die aufzeigen, was sie trotz allem schaffen und können. Sie können ein Funke sein, der Mut macht und neue Hoffnung weckt. Ich wünsche mir, dass jeder, der sich verloren fühlt oder sich in seinem Leben eingeschränkt sieht, diesen Funken findet und damit einen Weg aus der Dunkelheit für sich entdeckt.
Mit dem Lebensabenteuerbuch & Vlogs will ich die Aufbruchsfieber -Community aufmischen
Mit dem Lebensabenteuerbuch und den Vlogs will ich die Aufbruchsfieber-Community aufmischen und einen Raum schaffen, in dem sich alle wohlfühlen. Besonders diejenigen, die sich anders fühlen und von der Gesellschaft oft ausgegrenzt werden. Egal, wie weit wir zurückblicken, haben Menschen gerne Erinnerungen gesammelt oder magische Momente festgehalten. Vor vielen Jahren war das viel komplizierter, und es gab nicht so viele Fotografen wie heute. Selbst ich habe es geliebt, mit meiner Oma Bilder oder Fotoalben durchzuschauen, auch wenn ich die Menschen darauf nicht kannte. Dort sah ich, dass die Menschen anders lebten und andere Dinge zur Verfügung hatten – das fand ich total spannend. Später habe ich zwar selbst keine besonderen Kameras benutzt, trotzdem haben Fotos mich nie wirklich gefesselt.
In der Streamerwelt auf Twitch und YouTube gibt es immer mehr IRL-Streams, also aus der realen Welt. Manche zeigen den Alltag, andere berichten von Abenteuern in der Stadt oder bei Events. Ein Streamer geht in Natur und geht live an unglaublichen extremen Plätzen. Das hat mich gepackt. Für viele Generationen ist es spannend, einfach jemandem beim Spielen oder Reagieren zuzuschauen. Anders als andere habe ich es nie gemocht, nur zuzuschauen. Ich wollte selbst aktiv sein, selbst erleben, selbst magische Momente erschaffen. Doch solange mein Körper noch fit war, lag mein Fokus anderswo und dadurch habe ich kreatives Wachstum erst einmal verloren.
Jetzt hole ich auf: Ich sammle Wissen, probiere aus und möchte ein Lichtblick sein für alle, die aus welchen Gründen auch immer nicht konnten. Trotz eigener Herausforderungen will ich über mich hinauswachsen und andere inspirieren oder teilhaben lassen, damit sie selbst den Funken von Licht und Hoffnung wiederfinden. Denn wir sind nicht gemacht, um nur hinter den Wänden unseres Zuhauses zu bleiben. Die Natur draußen hält so viel bereit. Ich spreche nicht von teuren Artefakten oder historischen Relikten, sondern von den kleinen magischen Momenten, die für jeden etwas anderes bedeuten: Für den einen, der gerade zum Schmetterling wird, für den anderen ein unüberwindbar scheinender Felsenweg, für den nächsten einfach das friedliche Sein an einem See oder am Meer.
Aus all dem soll zudem ein Baumhaus entstehen, ähnlich dem von KiKa. Dort soll Platz sein für Gespräche, Rückblicke, Ausblicke und Interviews. Relikte von Abenteuern können das Baumhaus schmücken, und Gäste dürfen Spuren hinterlassen. Hier können Menschen so sein, wie sie sind, gemeinsam mit Taschenlampen anderen den Weg leuchten oder einfach den Geschichten lauschen. Das Lebensabenteuerbuch ist dabei nicht nur ein Projekt, sondern ein echtes Tagebuch, ein Ort des Sammelns und Teilens. Es ist die Plattform für alle, die sich anders fühlen, nicht in Normen oder Systeme passen oder aus zeitlichen oder persönlichen Gründen keinen einfachen Zugang zu solchen Erfahrungen hatten. Hier gibt es keinen Ausschluss, keinen Druck, sondern ein Raum für echte Begegnungen, Inspiration und das Entdecken der eigenen kleinen und großen Abenteuer.

Was ist mein Vermächtnis?
Viele Menschen scheuen sich, über ihr Vermächtnis nachzudenken oder es offen auszusprechen, so geht es auch mir. Trotz meiner chronischen Krankheit und dem Kampf ums Leben habe ich selbst noch keine Patientenverfügung. Hier spielen nicht nur persönliche Gründe eine Rolle, sondern auch rechtliche Unterschiede, wie zum Beispiel die Optionen in Deutschland im Vergleich zur Schweiz.
In dieser Auseinandersetzung mit der Endlichkeit und dem wertvollen Geschenk des Lebens haben mich Geschichten wie die von Matze von Mara & Matze tief berührt. Sie zeigen, dass auch heute noch Wunder möglich sind, gerade dann, wenn Medizin und Wissenschaft manchmal an ihre Grenzen stoßen oder aufgeben.
Aus der Entwicklung meiner Persönlichkeit sind viele kleine und große Ziele entstanden. Daraus formt sich mein Vermächtnis, das ich hinterlassen möchte. Eine besonders spannende Idee ist für mich das digitale Vermächtnis, etwa durch einen QR-Code auf dem Grabstein oder einen digitalen Grabstein, wie es die Bloggerin Judith Peters vorgeschlagen hat. Gerade für mich ist das wichtig, weil meine Oma auf einem Waldfriedhof ohne Grabstein begraben wurde. Ich empfinde ein digitales Hologramm als eine moderne und persönliche Möglichkeit des Erinnerns. So könnte jeder, der möchte, persönliche Geschichten sehen, ohne dass viele solche Erinnerungen unübersichtlich werden.
Trotz meiner aktuellen Grenzen, wie der noch kleinen Reichweite in den sozialen Medien, möchte ich daran arbeiten, dass meine Vlogs, die Visionen der Auffangstationsreise in verschiedenen Ländern, die Videos und Podcasts aus der Baumhauszentrale und Lebensabenteuer sowie mein Herzensprojekt „Bauernhof der freien Eulen“ noch lange verfügbar bleiben. Wenn ich eine Zahl nennen möchte, dann wären das 333 Jahre. So können Natur, Menschlichkeit, Abenteuer und der Mut zur Lebensrebellion weiterleben und viele Menschen inspirieren.
Meine Lebensrebellion hat gerade erst begonnen, aber Bücher schreiben stehen durch eine Masterclass bei Tobias Beck auch auf meiner ToDo-Liste. Bis ich Bücher schreibe oder weitere große Schritte gehe, sammle ich weiterhin Erfahrungen, Ideen und vor allem die Wünsche von Menschen aus der Aufbruchsfieber-Community.

Liebe Lebensrebellin, dein Beitrag war so interessant geschrieben, dass ich bis zum Ende gelesen habe. UND Jetzt auch kommentiere. Das digitale Vermächtnis über QR Code kommt für mich nicht in Frage. Wir speichern schon zu viel in Rechenzentren. Ich versuche, so viele Eindrücke wie möglich bei den Menschen auf meinem Lebensweg zu hinterlassen. Wünsche Dir weiter frohes Bloggen
LG Sabine
Liebe Lebensrebellin,
die Frage nach den eigenen Zielen, dem Abdruck und dem Vermächtnis, das man hinterlassen möchte, kenne ich gut. Für mich hängt Beides eng mit meinem Warum zusammen. Was ist es, was mich antreibt? Wo verläuft der rote Faden meines Lebens. Immer mal wieder raus zu zoomen und das eigenen Leben aus einer anderen Perspektiv Ecu betrachten hilft mir dabei sehr.
Danke für deine Geschichte, deinen Lebensweg, deine Auf- und Umbrüche.
Liebe Grüße
Katja